Kolpingsfamilie ist auch in der Pandemie aktiv
Kleidersammlung und Bücherflohmarkt bringen hohe Erlöse – Ehrungen für engagierte langjährige Mitglieder
Burgkirchen. Zu ihrer Jahreshauptversammlung haben sich die Mitglieder der Kolpingsfamilie Burgkirchen kürzlich im Gasthof Tettmann getroffen. Vorsitzender Erich Birke fasste dabei das vergangene Vereinsjahr zusammen: Auch wenn Pandemie-bedingt viele Veranstaltungen ausfallen mussten, konnten doch einige wichtige Aktionen durchgeführt und neue Ideen in die Tat umgesetzt werden.
Nachdem man im vergangenen Jahr damit pausiert hatte, erzielte die Kolpingsfamilie unlängst bei den Bücherverkäufen rund um den Bücherflohmarkt einen beachtlichen Erlös: rund 5000 Euro. Viele Helfer um die Organisatorin Gertraud Munt mit dem Bibliotheksteam mit Indra Birke, Constanze Huber und Brigitte Dlugosch haben zu diesem Erfolg beigetragen. Ebenso eifrig waren die „Lumpensammler“ der Kolpingfamilie, die das ganze Jahr über und im letzten Sommer mit der Unterstützung des BRK-Kreisverbandes die Containersammlung am Leben erhalten haben. Acht Teams mit meist je zwei Teammitgliedern leerten das ganze Jahr über Woche für Woche die acht Altkleidercontainer der Kolpingfamilie und trugen den Inhalt in der „Brücke“ zusammen. Godehard Killinger sammelte außerdem fleißig und kontinuierlich Schuhe; 25 Kartons mit je 30 Kilogramm kamen zusammen.
Aus den erwirtschafteten Erlösen unterstützte die Kolpingsfamilie wieder zahlreiche Hilfsprojekte. Je 600 Euro wurden für die Unterstützung der Kolping-Arbeit in Uruguay und das Partnerland des Kolping-Diözesanverbandes Passau, Malawi, gespendet, je 1000 Euro gingen an den Kolping-Corona-Fond und den Bangladesch-Hilfe-Verein Shetu sowie den Burgkirchner Sozialfond und insgesamt 2000 Euro wurden an die Missionshilfe Burgkirchen weitergegeben. Diese Unterstützung tat gerade in den Corona-gebeutelten ärmeren Ländern der Welt gut.
Präses der Kolpingfamilie Diakon Otwin Marzini dankte den Mitgliedern für ihr Engagement und die Unterstützung der Bangladeschhilfe, deren Vorsitzender er ist. Er zeigte den Mitgliedern anhand aktueller Bilder von seiner Bangladeschreise auch gleich auf, wie das Geld verwendet wurde. Ebenso bedankte sich der Eine-Welt-Beauftragte des Kolping-Diözesanverbandes, Gerhard Alframseder, für die Unterstützung der Kolpingprojekte in Uruguay und Malawi sowie den Kolping-Coronafond.
Der im Februar 2020 neu gewählte Diözesanvorsitzende Stephan Kroneder lobte die Kolpingfamilie Burgkirchen als „Perle im Oberland mit sehr vielen Aktivitäten und Projekten“. Er sagte die Unterstützung des Diözesanverbandes zu, den er als Dienstleister für die Kolpingfamilien vor Ort sieht.
Veronika Deser, Vertreterin der Kolpingjugend, setzt ihre Hoffnung nach einem Jahr mit nur wenigen Treffen in die Zukunft: In der nächsten Zeit sind ein Krimi-Dinner sowie eine Frühschicht in der Adventszeit geplant, teilte sie mit. Planungen laufen auch bei den Erwachsenen. Diese sollen in einer Vorstandsklausur im November erarbeitet werden. In diesem Jahr organisierte die Kolpingsfamilie unter anderem eine Leberkasbrotzeit im Juli als Ersatz für das Sommerfest, einen Seniorennachmittag, einen Filmabend im Pfarrheim im September und nach dem Oktoberrosenkranz einen Vortragsabend mit Professor Röttig. Zudem gestalteten Mitglieder der Kolpingfamilie Stationen-Spaziergänge im Advent und zu Ostern und einen Pandemie-konformen Emmausgang zur Schwarzenhuber Kapelle auf den Eschlberg.
Pfarrvikar Pater Witold Kuman sagte, dass die Kolpingfamilie ein großes soziales Engagement an den Tag lege und diakonischen Dienst leiste. Dies sei nur mit guten Organisatoren, die den Motor eines aktiven Sozialverbandes bildeten, möglich. Er wünschte den Verantwortlichen den Geist des Gründervaters Adolph Kolping, der nunmehr genau vor 30 Jahren selig gesprochen worden ist.
Dass dieser Geist bei der örtlichen Kolpingfamilie schon immer präsent war, zeigte sich auch bei den Ehrungen. Viele der Geehrten hatten verantwortliche Positionen in der Kolpingfamilie und in der Pfarrei inne: Ob Rudi Krause (langjähriges Mitglied im Vorstand und des Diözesanverbandes sowie langjähriger Pfarrgemeinderatsvorsitzender), Waltraud Russinger als Mutter des Fasten- beziehungsweise Solidaritätsessens für Eine-Welt, Uschi Fischer (langjähriges Vorstandsmitglied und Organisatorin zahlreicher Emmauswanderungen und Weihnachtsfeiern) oder Regina Greiner (langjähriges Vorstandsmitglied und Organisatorin des Kolpingstandes beim Pfarrfest sowie Pfarrgemeinderatsvorsitzende), die alle auf 40 Jahre Mitgliedschaft zurückschauen können oder Karl-Heinz Stellmach, der mit 60 Mitgliedschaftsjahren zu den Männern der ersten Stunde zählte und bis zuletzt noch bei der Containersammlung aktiv war sowie Inge Remmelberger, die seit 25 Jahren dabei und derzeit Kassiererin der Kolpingfamilie ist.
Alle Geehrten können auf eine sehr aktive Zeit bei der Kolpingfamilie und in der Pfarrei oder im Verband zurückblicken und zeigen, dass der Geist Adolph Kolpings jederzeit und auch jetzt aktiv ist, treu dem Zitat des Gesellenvaters: „Tut jeder in seinem Kreis das Beste, wird’s bald in der Welt auch besser aussehen.“ Die Kolpingfamilie Burgkirchen will hierzu in jedem Fall auch in der Zukunft ihren Beitrag leisten. − red