Kolpingfamilie spendete 6800 Euro
Rückschau und Ausblick – Kleidersammlung läuft – Hoffnung auf Bücher-Flohmarkt
Burgkirchen. „Die Kolpingfamilie lebt von Gesellschaft und Gemeinschaft. Im Hintergrund läuft die Vorstandsarbeit nach wie vor, es fehlt jedoch der Kontakt zu den 198 Mitgliedern“, so erklärte Vorsitzender Erich Birke die Situation des kirchlichen Vereins in der Pandemie.
Der Anzeiger traf sich mit den beiden Vorsitzenden Erich Birke und Klaus Huber an den Kleider-Containern im Burgkirchner Ortsteil Holzen. Insgesamt befinden sich neun solcher Kolping-Container im Gemeindegebiet Burgkirchen. Auch in der Pandemie werden sie wöchentlich von Kolping geleert und in die Lkw-Container-Brücke in Burgkirchen gebracht. Etwa alle zehn Wochen ist der große Container voll mit fünf Tonnen Kleidung und Schuhen für die gemeinnützige Kolping-Recycling-GmbH in Fulda.
Der Erlös, den die Burgkirchner Kolpingfamilie aus dieser Kleidersammlung erhält, wird an verschiedene Hilfsprojekte gespendet.
Erich Birke erzählte, dass im Lockdown im vorigen Jahr für ein paar Wochen die Altkleider-Logistik zum Stillstand kam. Die Märkte für Altkleidung waren zusammengebrochen, nichts ging mehr, die Sortierbetriebe mussten schließen, die Lager waren überfüllt. „Inzwischen läuft die Abwicklung wieder einwandfrei“, fügte Zweiter Vorsitzender Klaus Huber hinzu.
In der Rückschau zählte Vorsitzender Erich Birke auf, was im vorigen Jahr alles ausgefallen ist. Gesellschaftliche Zusammenkünfte wie Schafkopfturnier, Grillfest, Kinoabend und Biergartenbesuch. Vorträge und Referate, Tages-Ausflüge nach Bad Reichenhall, Rosenheim und Mühldorf. An Diözesan-Veranstaltungen sind das Familien- und Seniorenwochenende und die Einkehrtage ausgefallen. Auch soziale Aktionen, wobei Spendengelder erwirtschaftet werden, konnten nicht stattfinden. Es waren Pfarrfest, Fastenessen und der große Bücher-Flohmarkt.
Diese beliebte Veranstaltung im großen Saal im Bürgerzentrum wurde von Herbst 2020 auf Frühjahr 2021 und dann nochmals auf Ende Juli 2021 verschoben. „Ob der Bücher-Flohmarkt stattfinden kann, müssen wir bis spätestens 7. Juni entscheiden, da eine Veranstaltung in dieser Größenordnung einige Wochen Vorlauf braucht“, erklärte Klaus Huber. „Mehrere Tausend gebrauchter Bücher schlummern vor sich hin und warten auf neue Leser. Vier Garagen sind voll, wir wissen schon gar nicht mehr wohin, da laufend ausgediente Bücher für unseren Flohmarkt abgegeben werden“, sagte Erich Birke.
Obwohl im Jahr 2020 fast alles ausgefallen ist, konnte die Burgkirchner Kolpingfamilie insgesamt 6800 Euro an Organisationen und für Projekte spenden. Unterstützt wurden: Projekte des örtlichen Eine-Welt-Vereins, der Verein „Shetu“ für eine Berufsschule für Elektriker in Bangladesch, von der Diözese Passau die Partnerländer Uruguay und Malawi, der Kolping-Corona-Hilfsfonds, der Verein „Kinderträume Ghana“ sowie der Burgkirchner Sozialfonds.
Lediglich die religiösen Zusammenkünfte konnten im vorigen Jahr stattfinden. Es waren Oktoberrosenkranz, Kolping-Gedenktag im Dezember, Kreuzweg und Maiandacht. Alles konnte in der Piuskirche stattfinden, da dort die Hygieneregeln sicher eingehalten werden können. Kurzfristig wurden in der Advents- und Osterzeit Impulse für Spaziergänge zu Kapellen und Wegkreuzen im Gemeindebereich ausgearbeitet. Diese Idee rief großes Interesse hervor, weit über Burgkirchen hinaus.
Die Jahreshauptversammlung 2020 hatte gerade noch im März stattfinden können. Man hofft, dass die diesjährige Hauptversammlung im Herbst terminiert werden kann. In der Kolping-Vorstandschaft arbeiten Vorsitzender Erich Birke, sein Stellvertreter Klaus Huber, Kassier Inge Remmelberger und Schriftführer Markus Rasch. Präses ist Otwin Marzini, Vorsitzende der Jugendgruppe ist Melanie Deser. Erich Birke erklärte, dass sich die Jugendgruppe sehr gut entwickelt habe, leider seien auch Jugend-Termine ausgefallen. Lediglich ein Lagerfeuer mit Grillen konnte im August stattfinden. Das Gruppen-Wochenende zur Einstimmung in den Advent musste abgesagt werden. Bei den Aussichten für das laufende Jahr hofft man auf das Jugend-Wochenende im Herbst.
Beide Kolping-Chefs bedauerten, dass man nichts planen könne. Je nach Corona-Lage müssten Veranstaltungen kurzfristig terminiert werden. „Unsere Mitglieder halten uns die Treue, sie sind verständnisvoll und sehr diszipliniert. Wie alle Menschen hoffen wir, dass bald wieder Normalität eintritt und wir dort anknüpfen können, wo wir so plötzlich abbrechen mussten. Kolping lebt von Gesellschaft und Gemeinschaft“, sagte Erich Birke. − rs